Am 28. April 1942 (also am Freitag vor 75 Jahren) mussten sich 47 Laaspher Bürger am heutigen Wilhelmsplatz einfinden, um mit dem Bus nach Dortmund und zwei Tage später vom Südbahnhof mit einem Zug nach Zamosc in Polen deportiert zu werden. Sie alle überlebten den Zweiten Weltkrieg nicht. Sie wurden ermordet in Gaskammern oder bei Massenerschießungen. Unweit der Stelle, von wo aus sie an jenem Tag im April 1942 ihre Heimatstadt verlassen mussten, stand auf den Tag genau 75 Jahre später auch eine größere Menschengruppe zusammen – allerdings freiwillig. Zum Jahrestag und zum Erinnern an die ermordeten Frauen, Männer und Kinder hatte der Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit zur Reinigung der in den Jahren 2006 bis 2011 verlegten Stolpersteine aufgerufen. Neben einigen älteren Freundeskreis-Mitgliedern folgten dieser Einladung auch die Viertklässler der Grundschule sowie die Klassen 9a und 9b des Städtischen Gymnasiums mit ihren Lehrern. Mit solch einer starken „Putzkolonne“ hatte Rainer Becker, Vorsitzender des Laaspher Freundeskreises, gar nicht gerechnet. „Ein komfortables Problem“, stellte er fest.
Schüler haben nun eine Bindung zu den Stolpersteinen
Silke van Doorn: „So etwas soll nie wieder passieren“
Gegen das Vergessen und um den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein wenig Würde zurück zu geben wurden die Stolpersteine gereinigt. Die Namen konnten so wieder herausgehoben werden. Zur Erinnerung an diese jüdischen Mitbürger wurde eine kurze Lebensgeschichte gelesen und so noch einmal an die vor 75 Jahren deportierten Menschen gedacht. Am Ende der Reinigung wurde ein weiße Rose auf die Stolperseine gelegt. Einige interessierte Bürger, Mitglieder der jüdisch-christlichen Freundeskreis, die Schulreferentin Frau van Doorn, Grundschüler und die Religionsklassen 9a und 9b mit ihren Lehrern Frau Halbach und Herr Wahler beteiligten sich an dieser Aktion.