Chaos (gr.-lat.), das: totale Verwirrung, Auflösung aller Ordnungen, völliges Durcheinander.

Bereits seit dem letzten Schuljahr wächst am “Städtischen” die Initiative Gymbala Goes Green, kurz „G3“. Ziel dieser Initiative ist das Ausloten von und Suchen nach Wegen und Möglichkeiten, das Städtische Gymnasium Bad Laasphe naturnäher zu gestalten und sowohl von Lehrerseite als auch von Schülerseite her dem Klimawandel zu begegnen. Dies geschieht in einer Atmosphäre größtmöglicher Offenheit.

So wird seit dem vergangenen Schuljahr in einem Klassenraum und einem Kunstraum bereits nicht nur der Müll getrennt, sondern sogar eigenverantwortlich zu den Mülltonnen gebracht. Dieses Projekt entlastet nicht nur die Reinigungskräfte, sondern spart sogar Geld, denn es werden deutlich weniger Müllbeutel verbraucht, wodurch auch noch Plastikmüll eingespart wird. Vor allem aber können die Schüler sich in Zeiten des immer häufiger zu hörenden „alternativlos“ sehr wohl als selbstwirksam erleben.

Weiterhin hat die Schülerbücherei schon seit Beginn diesen Jahres einen offenen Bücherschrank eingerichtet. Dieses Konzept gibt es schon seit längerem und zeigt sehr schön, wie wir mit einfachsten Mitteln unseren Ressourcenverbrauch reduzieren können: Anstatt Bücher wegzuwerfen oder sie ungenutzt herumstehen zu lassen, stellt man sie einfach anderen zur Verfügung.

Dann nahm im Februar eine kleine Gruppe von Schülern an der Klima-Akademie „Regional bis weltweit – Ein Blick über den Tellerrand“ in den KlimaWelten Hilchenbach teil. Ein ausführlicher Bericht von Jakob Stötzel dazu findet sich hier.

In diesem Zusammenhang hat sich als offene Schülerarbeitsgemeinschaft unter der Leitung von Herrn Oldeleer die Projektgruppe Futurum gegründet. Hier wurde beispielsweise zu dem Konzept „Zero Waste“ gearbeitet. Außerdem wurde in der Schulbücherei ein eigener Bibliotheksbereich mit unterstützender Literatur eingerichtet.

Über die Durchführung eines Aktionsnachmittages zum Nistkastenbau im Rahmen von Gymbala Goes Green unter der Leitung von Herrn Honig konnte man bereits im Mai in der Presse lesen. Seit jenem Nachmittag hängen auf dem Gelände des Städtischen Gymnasiums drei Nistkästen und bieten Vögeln und Schülern gleichermaßen die Möglichkeit, nebeneinander aufzuwachsen (und zu lernen).

Im Juni fanden sich dann drei engagierte Schüler und gestalteten an einem sonnigen Samstagvormittag die Beetfläche vor dem Lehrerzimmer um: Einige der vorhandenen Pflanzen wurden entfernt und dafür eine Bienenweidemischung eingesät. Damit leistet das Städtische Gymnasium Bad Laasphe einen ersten Beitrag zur Unterstützung des Netzwerkes „Blühende Landschaft“.

Auf dem abgebildeten Foto sind Samantha Hage, Son Rainer Quang Nguyen und Hannes Strackbein (alle derzeit Q2) zu sehen.

Schließlich wurde die bereits bei einigen Kollegen langjährig bewährte Praxis, für Oberstufenklausuren Kanzleipapier in Recyclingqualität zu verwenden, ausgeweitet. So konnte ein weiterer kleiner Beitrag zur Ressourcenschonung geleistet werden. Darüber hinaus konnten bestehende Vorurteile und Befürchtungen (teurer in der Anschaffung, schlechter in der Schreibqualität) im Umgang mit Recyclingpapier ausgeräumt werden.

Und diese Schritte sind erst der Anfang! Ganz ohne Erlasse, Bestimmungen, Zwänge oder Sanktionen, sondern frei und eigeninitiativ gestaltet.

Wenn das Chaos ist, haben wir mehr davon nötig.

Frank Oldeleer