„Bienvenue“, also „Willkommen“, hieß es am Montagmorgen im Ratssaal der Stadt Bad Laasphe. Dort, wo sonst eigentlich die politischen Vertreter wichtige Entscheidungen treffen, durften an diesem Tag ganz besondere Besucher Platz nehmen: Zwölf französische Schüler aus Bad Laasphes Partnerstadt Châteauneuf-sur-Loire und ihre deutschen Austauschpartner vom Städtischen Gymnasium waren gemeinsam mit ihren Lehrern zu Gast.

Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann begrüßte die Jugendlichen der 7. und 8. Klassen und die Pädagogen herzlich und verriet ihnen anschließend einiges Wissenswertes über die Lahnstadt, beispielsweise wie viele Einwohner es gibt und wie groß das Stadtgebiet ist, wie das gesellschaftliche Miteinander aussieht, welche Freizeit-, Kultur- und Bildungsangebote bestehen und was es mit dem Projekt KWK-Modellkommune auf sich hat. Sophie Cappeller, die Vorsitzende des Freundeskreises Châteauneuf-sur-Loire / Bad Laasphe, hatte sich im Vorfeld dankenswerterweise bereit erklärt, als Dolmetscherin zu fungieren und übersetzte den kleinen Vortrag für die Schülerinnen und Schüler aus Frankreich auf Französisch, sodass auch jeder alles verstehen konnte. Die Jugendlichen lauschten gespannt den Ausführungen, denen sie bei einer Stadtrallye anschließend noch näher auf den Grund gehen konnten. Doch bevor die Jungen und Mädchen ausströmten, um möglichst viele Fragen auf ihrem Fragebogen zu beantworten, stellten sie sich gemeinsam mit dem Bürgermeister und ihren Lehrern noch für ein Erinnerungsfoto vor dem Ratssaal auf.

Corie Hahn, die ebenfalls mit ins Rathaus gekommen war, bedankte sich bei Dr. Torsten Spillmann für den herzlichen Empfang und bei den Lehrern für ihr Engagement. Anschließend richtete sie ein Wort an die französischen Schüler: „Ich freue mich sehr, dass ihr hier seid. Ich wünsche euch ganz ganz viel Spaß in dieser Woche, dass ihr die Region gut kennenlernt und alles in toller Erinnerung behaltet, so dass ihr gute Nachrichten mit nach Frankreich nehmt“, sagte die Schulleiterin des Städtischen Gymnasiums.

Auch Volker Billen, der die Austauschschüler von französischer Seite mit seinem Kollegen Fabien Corjon betreut, bedankte sich bei dem Verwaltungschef, dass er sich für die Gruppe Zeit genommen habe. „Es ist toll, dass Sie uns hier empfangen. Das ist nicht selbstverständlich und hat ja schon was Offizielles. So etwas ist ein wichtiges Signal für die Schüler, denn es zeigt ihnen, dass sie wirklich eine wichtige Rolle spielen.“ Touristische Fahrten, wie er sie mit seinen Schülern beispielsweise nach Berlin übernehme, seien bedeutsam. „Doch um ein Land und seine Menschen wirklich kennenzulernen und zu verstehen und um die Sprache zu lernen, ist ein Austausch viel besser geeignet“, war der Deutschlehrer aus Frankreich überzeugt.

Ein großer Dank ging auch an Sophie Cappeller für ihre Übersetzungsdienste. Anknüpfend an die Feststellung von Volker Billen nutzte sie die Gunst der Stunde, um bei den Schülern für die Austauschfahrten des Partnerschaftsvereins zu werben: „Wenn ihr jetzt hier Freundschaften knüpft und nach dem Schüleraustausch gerne nochmal ein paar Tage in Frankreich verbringen möchtet, dann dürft ihr auch gerne bei uns mitfahren. Wir freuen uns über jede junge Person, die sich für Frankreich interessiert und die französische Sprache lernen möchte.“

Der Schüleraustausch mit Frankreich hat am Städtischen Gymnasium eine lange Tradition. In diesem Jahr wurde er von den Französischlehrerinnen Karin Scheuer und Katharina Hofmann koordiniert. Noch bis kommenden Samstag, dem Tag der offenen Tür am „Städtischen“, bleiben die französischen Jugendlichen in der Lahnstadt bei ihren Gastfamilien. Neben den klassischen Unterrichtsbesuchen stehen unter anderem ein Theaterworkshop und ein Ausflug nach Frankfurt mit Besuch des Senckenberg-Museums auf dem Programm. Der Gegenbesuch der deutschen Schüler in Frankreich folgt im Juni.

Ann Kathrin Müsse, Stadt Bad Laasphe