Diese Frage haben sich Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe am Donnerstag vor den Osterferien gestellt, als sie eine Exkursion in das Chemikum in Marburg unternommen hatten. Bei dem Ausflug sind die Siebtklässler ziemlich ins Schwitzen gekommen, da sie ganze zwei Stunden selbstständig in Kleingruppen experimentieren sollten. Die Fülle an Experimenten war so groß, dass man gar nicht alles schaffen konnte, vor allem, wenn man noch die ausführlichen Erklärtexte auf den farbenreichen Postern durchlesen wollte. Dennoch schlugen sich die Jungs und Mädchen tapfer und schwirrten wie emsige Bienen durch die beiden Großraumlabore in der Bahnhofstraße 7A. Ein Kittel und die passende Schutzbrille durften dabei natürlich nicht fehlen, denn Sicherheit kommt an erster Stelle. Und so fühlte sich so manche(r) wie der nächste Nobelpreisträger oder -trägerin beim Herstellen von Fluoreszenzfarbstoffen oder der Gewinnung von Eisen in der Mikrowelle. Die größte Faszination übte allerdings während der freien Erkundung der dutzenden Versuche das Trockeneis aus. Hier musste der Lehrer schon mal einschreiten und die Kinder verscheuchen, damit sie nicht das ganze gefrorene CO2 aufbrauchen und sich ein Riesenstau bildet.

Das Schöne an diesem Erlebnis war, dass die Experimente intensiv durch Chemiker angeleitet und erklärt wurden und die Versuche nicht nur theoretische Bedeutung hatten, sondern tatsächlich interessante Fragen aus dem Alltag klären. So wurde z.B. untersucht, in welchen Deosprays Aluminiumverbindungen sind, wie man verschiedene Geheimtinte herstellt und sichtbar macht oder was hinter dem Geheimnis von saugstarken Babywindeln steckt. Die Kinder durften eigene Minifeuerlöscher bauen und einsetzen und haben sich kleine wiederverwendbare Taschenwärmer gebastelt, alles mithilfe der Chemie.

Doch nun zurück zur Anfangsfrage: Wie kann man überhaupt Gold herstellen? Dieses Rätsel wurde in einem schönen Demonstrationsversuch von einem Laborassistenten durchgeführt. Dabei wird eine einfache 5-Cent-Münze genommen. Diese besteht aus einem Eisenkern, der von Kuper überzogen ist, ähnlich wie ein Smartie. Die Münze wurde gereinigt und anschließend in einer Lauge mit etwas Zinkpulver erhitzt, und tada!!! Es entstand tatsächlich eine glänzende Goldmünze. Oder nicht?

Nein, so einfach geht das leider doch nicht, wurde uns von dem netten Assistenten erklärt. In Wirklichkeit haben wir einfach eine Messinglegierung hergestellt, also eine Mischung aus Kupfer und Zink. Gold lässt sich auf diese Weise also bedauerlicherweise nicht herstellen. Wäre auch zu schön, um wahr zu sein. Aber vielleicht entdeckt ja irgendwann mal einer oder eine der Schüler, wie man leichter an das schöne Edelmetall kommen kann. Das wäre dann wirklich mal einen Nobelpreis wert.