Übergänge und Abschiede prägen das Leben. Das war der Untertitel der religiösen Projekttage, die dieses Jahr für die Q2 stattgefunden haben. Mit Übergängen und Abschieden müssen sich die Schülerinnen und Schüler der Q2 nach ihrem Abitur auch auseinandersetzen. Diese sind mit einem freudigen Ereignis verknüpft. Manchmal gibt es allerdings auch Abschiede, denen nichts Freudiges innewohnt. Wie geht es Menschen, die einen solchen Abschied erleben? Was kann ich tun, um ihnen zu helfen, beizustehen? Diese Fragen stellten sich xx Schülerinnen und Schüler bei den religiösen Projekttagen. Eine Möglichkeit sind persönliche Trauerboxen. Solche Boxen gestalteten die Lernenden an ihrem Projekttag und stellten sie sich am Nachmittag des zweiten Tages vor. Die Boxen beinhalteten von symbolischen Kuscheltieren über Taschentücher bis hin zu einer Handvoll Telefonnummern von bereitwilligen Gesprächspatern viele tolle Ideen, die einem trauernden Menschen helfen können. Dabei waren auch aufmunternde Worte etwa aus „König der Löwen“ und Lieder, die bei der Trauerarbeit hilfreich sein können. Die entstandenen Boxen sind so unterschiedlich, wie die Menschen, die sie gestaltet haben. Aber jede Box ist für sich ein Stück Hoffnung geworden, das in schweren Zeiten tragen kann. Die Lernenden gestalteten die Boxen dabei nicht ins Blaue hinein. Sie entstanden u.a. nach intensivem Studium wissenschaftlicher Texte, gemeinsamen Gesprächen und Inspirationen durch Trauerliteratur.

Es ergaben sich auch ganz neue Ideen. So betonte eine Gruppe eher den Halt durch Freunde in schwierigen Zeiten, in denen man vielleicht auch mal selbst vom Leben Abschied nehmen möchte, ein anderer Teilnehmer schlug vor die Box nicht für, sondern mit einem trauernden Menschen zu gestalten.

Die religiösen Projekttage fanden dieses Jahr das erste Mal an unserer Schule statt. Normalerweise findet alle vier bis fünf Jahre die Religiöse Schulwoche statt. Leider war dies im aktuellen Rhythmus nicht möglich und die Q2 hätte gar keine Möglichkeit gehabt, ein solches Angebot in Anspruch zu nehmen. Zum Glück hatte Matthias Elsermann, Schulreferent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen, eine Idee: Er und die Vikarin Carmen Jäger könnten eine Fortbildung an die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler anpassen. Und wie versprochen, passte das vorbereitete Material und die Durchführung genau, zumal noch ein Zeitzeugengespräch für die komplette Q2 zeitlich eingebaut werden musste. An zwei Tagen nahm je eine Gruppe freiwilliger Lernender teil (sofern es die Gegebenheiten der anderen Fächer zuließen). Am ersten Tag fand zwischendurch das Zeitzeugengespräch statt, am zweiten Tag kamen beide Gruppen im Nachmittagsunterricht zusammen, stellten sich die Boxen im Rahmen eines Galleriegangs vor und fanden einen gemeinsamen Abschluss, an dem auch die Lehrerinnen der Fachschaft Religion teilnehmen durften. Wir waren, wie auch die Referenten selbst, begeistert von dem, was die Schülerinnen und Schüler geleistet und erdacht haben. Es sind reflektierte, bedürfnisorientierte und ästhetisch gestaltete Boxen entstanden. Alles in Allem ein Gewinn für die Lernenden und dir Schule.