Mitglieder der Fachkonferenz:

Julia Arnold, Andreas Glink, Frank Oldeleer

Fachvorsitz:

N.N.

Vertretung Fachvorsitz:

N.N.

Das Fach Literatur ist an unserer Schule ein Zusammenschluss mehrerer Wahlpflichtfächer verschiedener Jahrgangsstufen. Unser Bestreben dabei ist die Schülerinnen und Schüler in ihrer individuellen Entwicklung und ihrer kreativen Entfaltung zu unterstützen sowie ihnen genügend Raum und Gelegenheit zu bieten, selbständig und prozessorientiert zu arbeiten.

In den 5. und 6. Klassen fährt das Städtische Gymnasium Bad Laasphe das sogenannte KuMuTheTa-Modell. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler im Wahlpflichtbereich I die Möglichkeit haben, je nach ihren Neigungen einen Schwerpunkt aus Kunst, Musik, Theater und Tanz zu wählen. Die Theater- und Tanzkurse zählen zum Fach Literatur.

In den Klassen 8 und 9 haben die Schülerinnen und Schüler im Wahlpflichtbereich II die Möglichkeit, das Fach Darstellendes Spiel zu wählen. Neben diesem künstlerisch-musischen Schwerpunkt, der ebenfalls dem Fach Literatur angehört, werden ein gesellschaftswissenschaftlicher und ein mathematisch-naturwissenschaftlicher Schwerpunkt sowie schwerpunktübergreifende Kurse und Fremdsprachen angeboten.

In der Q1 können sich die Schülerinnen und Schüler unter dem Oberbegriff Literatur zwischen der „Filmwerkstatt“, der „Theaterwerkstatt“ und der „Schreibwerkstatt“ entscheiden. Neben dem Literaturangebot bestehen in diesem Wahlpflichtbereich ein Musik- und ein Kunstangebot.

Das alles ist Tanz!

Mit dem Wort „Tanz“ verbindet in der Regel jeder Mensch eine ganz unterschiedliche Vorstellung, die primär von persönlichen Erfahrungen jedes Einzelnen bestimmt ist. Während der eine noch an seine Tanzschulerfahrungen in den klassischen Standardtänzen und an das Erlernen festgelegter Schrittkombinationen zurückdenkt, assoziiert die andere mit diesem Wort eine bestimmte Stilrichtungen wie Hip-Hop, Ballett oder Jazz Dance, während eine dritte Person vielleicht an ein konkretes Lieblingslied denkt, auf das er oder sie gerne so richtig „abzappelt“ oder an unterschiedliche Gefühle wie Freude, Eleganz oder Angst vor einer Blamage.

Zu lernen, sich körperlich auszudrücken und gemeinsam in der Gruppe tänzerische Bewegungen zur Musik zu gestalten, sind die Hauptanliegen dieses Schwerpunktfaches am Städtischen Gymnasium Bad Laasphe, das in den Klassen 5 und 6 von den Schülerinnen und Schülern gewählt werden kann und zwei Mal pro Woche im Stundenplan unterrichtet wird. Den Rhythmus von Musikstücken zu erkennen, diesen aus- und mitzuzählen und mit individuellen Bewegungen in der Improvisation zu füllen sind technische Grundlagen, die die koordinative Körperbeherrschung von Spannung und Entspannung, die Bewegungskoordination und die Rhythmusfähigkeit der Kinder fördern sollen. Es geht darum, Bewegungen nachzuahmen, zu entwickeln sowie zu präsentieren und um eine kriteriengeleitete Beobachtung der Arbeitsergebnisse, um ein Bewusstsein für die Wirkung von tänzerischen Bewegungen im Raum zu schaffen. Die Lernenden setzen sich mit tänzerischen Grundbewegungen auseinander, erlernen beispielsweise gemeinsam eine Bewegungsabfolge, variieren diese oder entwickeln ganz eigene Bewegungsideen oder subjektive Bewegungsgestaltungen in der Gruppe oder auch mit einem Gegenstand. Bewegungen zu gestalten, ist ein kreativer, künstlerischer Prozess, der nie wirklich beendet ist und in seiner Qualität und Wirkung stets veränderbar bleibt. Am zeitlich gesetzten Ende des Gestaltungsprozesses steht immer die Präsentation der Arbeitsergebnisse entweder vor der Lerngruppe oder, wenn eine besondere Abschlussarbeit entstanden ist oder eine größere kooperative Produktion mit den Kindern des Schwerpunktfaches „Theaters“  in Form eines „Tanztheater“ erarbeitet wurde,  vor einem größeren Publikum. Im Fokus der Beobachtung zu stehen, schafft zunehmend Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein im persönlichen Bewegungsausdruck und erzeugt natürlich auch Stolz auf das erarbeitete Ergebnis und ein Empfinden der positiven Bestätigung und Anerkennung durch den Applaus.

Jeder, der sich gerne zur Musik bewegt, Freude am Erlernen und Entwickeln tänzerischer Bewegungen hat und mit anderen Tanzpartnerinnen und Tanzpartnern kooperativ in der Gruppe kreativ arbeiten möchte, ist in diesem Schwerpunktfach herzlich willkommen.

Wir freuen uns auf dich!

Das alles ist Theater!

Puppentheater, Marionettentheater, Kindertheater, Maskentheater und so vieles mehr. Jeder verbindet seine ganz eigenen Vorstellungen und Erfahrungen mit dem Theater. Dabei kann einem ein bestimmtes Gebäude oder eine bestimmte Räumlichkeit in Erinnerung sein. Aber auch die Begegnung mit Schauspielern oder bestimmten Figuren prägen die Vorstellung, die man vom Theater hat.

Aber was bedeutet es selbst auf der Bühne zu stehen und selbst Theater zu machen. Auch das werden schon einige erlebt haben und hier ihre ganz eigenen Erfahrungen mit der Schauspielerei gemacht haben. Zunächst kostet es immer Überwindung und ist von teils starkem Lampenfieber begleitet. Aber gehen erst einmal die Scheinwerfer an und hat man erst einmal die ersten Worte gesprochen ist es, als bekäme man Flügel und wachse über sich selbst hinaus. Der Applaus am Ende einer gelungenen Aufführung ist die größte Bestätigung für den Schauspieler und erfüllt ihn mit einem überwältigenden Gefühl von Freude und Stolz.

Zu Beginn der 5. Klasse stehen zunächst die Grundlagen der Stimmarbeit und der Einsatz der Stimme im Vordergrund. Hierzu zählen kleinere Übungen zu Atemtechniken, zur Stimmbildung und zur Artikulation. Neben der Stimmarbeit wird besonderer Wert auf die Grundlagen schauspielerischer Techniken gelegt. Übungen zur Konzentration, zur Vorstellungskraft und zur Kommunikation auf der Bühne werden in kurzen Rollenspielen unter Einbezug von Mimik, Gestik und Bewegung eingeübt. Bei allen Übungen werden von Beginn an die Schülerinnen und Schüler aktiv einbezogen. So übernehmen kleine Schülergruppen beispielsweise das „Warm up“ zu Beginn jeder Stunde. Dieses besteht in erster Linie aus Imaginationsübungen, pantomimischen Elementen und Aufwärmübungen. Auch kurze Szenen und kleinere Übungen werden von den Schülerinnen und Schülern mit Hilfe von Vorgaben zum Beispiel zu Ort, Situation und Stimmung vorbereitet und umgesetzt. Hierbei wird die Zusammenarbeit in kleineren Teams und die Kreativität gefördert. Aber auch Lerninhalte gefestigt und das Spielen vor Publikum eingeübt.

Ein weiterer Schwerpunkt neben den genannten Grundelementen ist die Inszenierung und Aufführung eines vorhandenen Stückes. Die Schülerinnen und Schüler bekommen neben der Schauspielerei und der Verkörperung verschiedenster Charaktere auf der Bühne die Möglichkeit der Beteiligung am Bühnenbild, der Kostümbildnerei und der Gestaltung des Programmheftes.

In der 6. Klasse werden die Grundlagen aus der 5. Klasse fortgeführt und weiterentwickelt. Auch die Anwendung des erworbenen Wissens wird durch das schülergeleitete „Warm up“ weiter vertieft. Auch Theoriearbeit findet in der fachlichen Beschäftigung ihren Platz, indem die Schülerinnen und Schülerinnen, vorzugsweise zu zweit, Kurzreferate zu Theaterstücken und Autoren vorbereiten und vorstellen.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt jedoch im Verfassen, Inszenieren und Aufführen eines eigenen Stückes. Diese intensive Arbeitsphase umfasst Bereiche wie das Rollenstudium (Kreation von Typen und Figuren, Rollenbiografie), die Szenengestaltung (Vorentwürfe in Kleingruppen) und die Bühnentechnik (Erarbeitung von Bühnenbild, Beleuchtung) und ist geprägt von einer intensiven Probenarbeit.

Eine Besonderheit unserer aufgeführten Bühnenstücke ist sowohl in Klasse 5 als auch in Klasse 6 die enge Zusammenarbeit mit den Tanzkursen des selben Wahlpflichtbereichs. Das bedeutet, dass die Stücke bzw. einzelne Szenen durch selbst inszenierte Tänze der Tanzkurse der 5. und 6. Klassen thematisch unterstützt bzw. eingerahmt werden.

In jedem Jahr steht zudem ein Theaterbesuch in Marburg auf dem Programm. Hier unternehmen die Theaterkurse der Klassen 5 und 6 eine gemeinsame Fahrt zum Weihnachtsstück des Hessischen Landestheater Marburg im Erwin-Piscator-Haus.

Vorerfahrungen in eigener Schauspielerei sind nicht dringend erforderlich. Interessierte sollten aber keine Scheu haben vor Publikum laut zu sprechen, Spaß daran haben in andere Rollen zu schlüpfen und gerne kreativ arbeiten. Zudem wäre es von Vorteil schon einmal ein Theater besucht bzw. ein Theaterstück gesehen zu haben.

Was es bedeutet auf der Bühne zu stehen, eine Rolle zu spielen, geduldig und konzentriert an einer Sache zu arbeiten, Text auswendig zu lernen, im Team zu arbeiten, Rücksicht zu nehmen und sich in den verschiedensten Bereichen einzubringen, werden wir dann gemeinsam erfahren und meistern.

Wir freuen uns auf dich!

Im Literaturkurs „Filmwerkstatt“ planen die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen die Produktion eines Kurzfilms anhand der vorab erlernten theoretischen und praktischen Fähigkeiten und eines selbst erarbeiteten Drehbuchs. Die Kursteilnehmer erkennen filmisch-stilistische Mittel und wenden diese anschließend selbst an, indem sie einen eigenen Film planen und umsetzen.

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten den sicheren Umgang mit der Filmausstattung und dem Schnittcomputer und gehen sicher mit dem Tonequipment um. Abschließend schneiden und bearbeiten die Schülerinnen und Schüler die geplanten Kurzfilme.

Der Literaturkurs „Filmwerkstatt“ gliedert sich in 6 Phasen:

Drehvorbereitungen

Zunächst erlernen die Schülerinnen und Schüler Grundlagen der Filmgestaltung. Es werden Bestandteile der Filmformen, Dramaturgie, Bildgestaltung (Bildausschnitt, Perspektive, Schwenk, Zoom, Kamerafahrten, Effekte) und Erzählmotive theoretisch erarbeitet und an filmischen Beispielen erläutert.

Umgang mit dem technischen Equipment

In der zweiten Phase des Kurses widmen sich die Schülerinnen und Schüler dem sicheren Umgang mit dem Filmequipment, beispielsweise dem Umgang mit dem Stativ, der Tonangel  und Scheinwerfern. Außerdem erarbeiten sie die umfassende Bedienung und die Möglichkeiten der komplexen DSLR-Kameratechnik, sowohl in Fotografie als auch im Film. Es geht um das Verständnis und die Beherrschung des Fokus, der Blende und Schärfentiefe, der Belichtung und der Einstellungsgrößen der Kamera.

Die Beherrschung der für die Filmwerkstatt notwendigen technischen Grundlagen wird den Schülerinnen und Schülern durch einen „Videogeräte-Führerschein“ bescheinigt, der zunächst als theoretischer und praktischer Test bestanden werden muss, bevor die Arbeit mit der Schulausstattung beginnen kann. Dieser Führerschein kann ebenfalls den kompetenten Umgang mit der Spiegelreflex-Kamera für Fotos bei Schulveranstaltungen bestätigen.

Erarbeiten eines Drehbuches

Nachdem die Schülerinnen und Schüler die technische Seite beherrschen, wird das Drehbuch als Produktionsleitfaden erarbeitet. Bei der Leistungsbewertung des Kurses wird das Drehbuch als gleichwertiger Baustein neben dem fertigen Film zugrunde gelegt, da das detaillierte und sorgfältige Planen jedes einzelnen Produktionsschrittes für das Gelingen des Kurzfilms essenziell ist. Als Werkzeug für die Erstellung der Drehbücher wird eine spezielle Software verwendet, welche umfassende Möglichkeiten bei der Planung der einzelnen Filmschritte bietet.

Dreharbeiten

Die eigentlichen Dreharbeiten nehmen innerhalb der Unterrichtszeit den geringsten Raum ein, da ja immer nur eine Gruppe die gesamte Schulausstattung für die Dreharbeiten nutzen kann. Es geht daher eher um die Erstellung eines Drehplans für die einzelnen Gruppen außerhalb der Unterrichtszeit.

Videoschnitt und Ton-Nachbearbeitung

Nach Beendigung der Dreharbeiten wird der letzte Produktionsschritt angeschlossen, der Videoschnitt. Bei der Bearbeitung der Filmsequenzen zum fertigen Kurzfilm, inklusive der Bearbeitung mehrerer Tonspuren, wird ein PC-Schnittprogramm  verwendet.

Präsentation

Am Ende des Schuljahres werden die fertigen Kurzfilmproduktionen in einer Veranstaltung dem Publikum präsentiert. Die Arbeitsgruppen erläutern dabei den Zuschauern ihre Ideen und Absichten für den eigenen Film in einem gemeinsamen Rahmenprogramm.