Die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase des „Städtischen” verbrachten den 3. und 4. Mai im Haus des Gastes mit dem aus Arfeld stammenden Comedian, Poetry Slammer und Kulturveranstalter Tobias Beitzel, der sie in die wunderbare Welt des Poetry Slams einlud.

Beim Poetry-Slam geht es um mehr als nur darum Gedichte vorzutragen. Es ist eine seit den 1980er Jahren praktizierte Art von Dichtungswettbewerben, bei denen Dichterinnen und Dichter ihre selbstgeschriebenen Texte vortragen. Quintessenz ist es, die Herzen des Publikums zu erreichen und es mit den eigenen Worten zu fesseln.

Ein Workshop für Schüler:innen des Städtischen Gymnasiums von und mit Wittgensteins bekanntestem Poetry Slammer und Comedian Tobias Beitzel

Der erste Tag begann mit einer kurzen Einführung in das Literaturformat „Poetry Slam“, bei der Tobias Beitzel den Schüler:innen sowohl einige der eigenen Texte als auch Ausschnitte anderer Slammer darbot.

Damit wurden die Schüler:innen an das Kreieren eigener Texte herangeführt. Mit Hilfe kreativer Schreibspiele, wie Dozent Tobias Beitzel sie bezeichnete, assoziativ und im Schutz der Kleingruppe wagten sich die Schüler:innen an das Niederschreiben eigener Gedanken heran. Bei einem dieser „Schreibspiele“ ging es beispielsweise darum, aufgrund einer selbst gewählten Textstelle, vorzugsweise aus einem Lied oder einem Film, einen eigenen, neuen Text zu verfassen. Am Ende eines jeden Schreibauftrags wählten die Kleingruppen ein Mitglied aus, welches den zuvor verfassten Text vor der gespannten Zuhörer:innenschaft vortragen sollte.

Schnell wurde die Bandbreite an unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten und Themen deutlich: Es gab sowohl traurige als auch fröhliche, politische, aber auch komische Texte. Positiv überrascht beendete man somit den ersten Workshop-Tag.

Am darauffolgenden Donnerstag verfassten die Oberstufenschüler:innen nun einen Poetry Slam-Text zu einem selbstgewählten Thema. Während des kreativen Schreibprozesses stand Tobias Beitzel den Schüler:innen mit Rat, Tat und jeder Menge kreativer Denkanstöße zur Seite. Zudem ließ er es sich nicht nehmen, auch immer wieder eigene Texte vorzutragen, um somit Inspiration fürs Schreiben, aber auch die anstehende Performance zu geben. Denn nicht nur die Aussprache der einzelnen Worte, sondern auch Mimik, Gestik sowie der Ausdruck von Emotionen spielen beim Format Poetry Slam eine zentrale Rolle.

Zum Abschluss des Donnerstages wurde dann natürlich ein Poetry Slam, eine „Schlacht der Poeten“, durchgeführt. Die zwölf besten Texte der Schüler:innen wurden auf der großen Bühne vor der gesamten Jahrgangsstufe vortragen und von derselbigen natürlich kritisch beurteilt. Von lustigen Gedichten, über einen „Lovesong“ bis hin zu tiefgründigen Themen boten die Präsentationen der Schüler:innen nahezu alles. Selbstverständlich wurde auch ein Gewinner gekürt: Joschua Haas erreichte mit seinem gesellschaftskritischen Gedicht ,,Das Leben“ die höchste Punktzahl und wurde somit zum ersten ,,Poetry Slam-Gewinner“ des GymBaLa.  Ein weiteres Gedicht mit dem Titel ,,Ich vermisse dich“ berührte Schüler:innen und Lehrer:innen gleichermaßen.  Tobias Beitzel lobte abschließend nicht nur die Vielfalt der dargebotenen Themen, sondern auch die Unterschiedlichkeit der Texte und die Präsentationsleistung.

Somit endete der erste Poetry Slam-Workshop des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe mit einem eindeutigen Fazit: Diese Art des Lyrik-Unterrichts hat absoluten Wiederholungsbedarf!