Der 27. Januar ist seit 1996 der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ und seit 2005 „Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“. In Zeiten von zunehmendem Antisemitismus und gesellschaftlich immer breiter akzeptiertem Rechtsruck in Deutschland ist es umso wichtiger darauf aufmerksam zu machen. Durch die Initiative des Bad Laaspher Freundeskreises für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. , Frau Hoffmann und Frau Kaiser, besuchten ca. 155 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9-12 des Städtischen Gymnasiums am 19. Januar 2024 das Kino Residenztheater in Bad Laasphe, um sich den Film „Walter Kaufmann – Welch ein Leben“ anzusehen. Herr Winterhoff stellte das Kino dafür gegen einen kleinen Unkostenbeitrag zur Verfügung.

Walter Kaufmann wäre genau an diesem Tag 100 Jahre alt geworden. Er kam mit den sogenannten Kindertransporten als jüdisches Kind 1939 nach England. Bereits 1940 wurde er als „feindlicher Ausländer“ interniert, meldete sich anschließend freiwillig zur Verschiffung und landete unerwartet im fernen Australien. Seine Eltern wurden 1943 erst nach Theresienstadt deportiert und später in Auschwitz ermordet. Nach seiner Zeit in der Armee Australiens führte Kaufmann ein Leben in steter Wanderschaft auf Schiffen und als Korrespondent in diversen Ländern. Er kehrte nach Deutschland zurück, wohnte in der DDR und sympathisierte mit dem Kommunismus. Als Erwachsener besuchte er Auschwitz und versuchte sich in die Lage seiner Eltern zu versetzen.

Im Anschluss an den Film füllten die Schülerinnen und Schüler einen Fragebogen aus, der die anschließende Diskussion, geleitet vom Vorsitzenden des Bad Laaspher Freundeskreises für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. Herrn Menn, vorbereitete. In dieser Diskussion kamen einige Fragen und Anmerkungen zur Sprache, die Inspiration für die Filmkritiken waren, welche in den kommenden Unterrichtsstunden geschrieben wurden. So setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Shoa bzw. Holocaust, aber auch weiteren politischen sowie historischen Themen, wie Kommunismus, Hiroschima, DDR und der Bewegung um Martin Luther King auseinander. Ebenso werden die Person Walter Kaufmann sowie die Regie von Karin Kaper und Dirk Szuszies beleuchtet. Eine Auswahl der Kritiken findet sich hier:

2024_Kinobesuch_Filmkritiken-1

 

Von
Annina Hoffmann